Abstinenznachweis: Wer braucht ihn und wie bekommt man ihn?
Wer seine Fahrerlaubnis aufgrund von Drogen- oder Alkoholverstößen verloren hat, muss in der Regel für die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) einen Abstinenznachweis erbringen. Doch was ist ein Abstinenznachweis genau, und wie wird er erstellt?
Ein Abstinenznachweis soll belegen, dass der betroffene Autofahrer über einen bestimmten Zeitraum hinweg keinen Alkohol oder Drogen konsumiert hat. Dieser Nachweis wird in der Regel durch eine Haar- oder Urinprobe erbracht, die auf Ethylglucuronid (EtG), ein Abbauprodukt von Alkohol, getestet wird.
Wie lange dauert der Abstinenznachweis bei Alkohol und Drogen?
Die Führerscheinstelle legt fest, wie lange der Abstinenznachweis erbracht werden muss. In der Regel wird ein Zeitraum von mindestens sechs Monaten vorgeschrieben, in einigen Fällen auch ein Jahr. Während dieses Zeitraums müssen zwischen vier und sechs Kontrollen stattfinden, die kurzfristig vereinbart werden können. Wichtig ist, dass zwischen dem Abschluss des Abstinenznachweises und der MPU nur maximal vier Monate liegen. Andernfalls könnte der Nachweis nicht akzeptiert werden.
Kosten eines MPU-Abstinenznachweises
Ein Abstinenznachweis kann für die MPU erforderlich sein und ist mit hohen Kosten verbunden. Die Kosten pro Untersuchung liegen in der Regel zwischen 150 und 250 Euro. Da mehrere Tests nötig sind, können die Gesamtkosten erheblich steigen. Urintests sind in der Regel teurer, da sie häufiger durchgeführt werden als Haaranalysen. Es ist ratsam, Anbieter miteinander zu vergleichen, da die Preise variieren können. Achten Sie darauf, dass das Labor die allgemeinen Beurteilungskriterien erfüllt, um auf der sicheren Seite zu sein.
Haaranalyse positiv trotz Abstinenz – Wie kann das sein?
Jeder Test ist fehleranfällig, so auch die Haaranalyse. Ein falsch positiver Befund kann auftreten, wenn die Haare von außen Stoffe einlagern, etwa durch Rauch oder Staub. Das kann selbst durch gründliches Waschen der Haare nicht immer verhindert werden. Zwar lässt sich oft feststellen, ob es sich um äußere Kontamination handelt, dennoch ist es unwahrscheinlich, dass ein solcher Befund als Abstinenznachweis akzeptiert wird. Es ist daher ratsam, sich von Orten fernzuhalten, an denen andere Substanzen konsumiert werden.
Abstinenznachweis kaufen? Besser nicht!
Der Kauf eines Abstinenznachweises zur Umgehung der MPU ist illegal. Wer einen solchen Nachweis erwirbt und nicht selbst erbracht hat, begeht Urkundenfälschung und macht sich strafbar. Wer sich einer MPU stellen muss, sollte den Abstinenznachweis auf legalem Weg erbringen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der betroffene Fahrer im Straßenverkehr keine Gefahr mehr darstellt.
MPU ohne Abstinenznachweis?
Es gibt leider keine Möglichkeit, den Abstinenznachweis zu umgehen, wenn die Fahrerlaubnis aufgrund von Drogenkonsum entzogen wurde. Auch wenn es Gerüchte gibt, lässt sich der Zeitraum des Abstinenznachweises nicht verkürzen. Im Falle eines Alkoholentzugs könnte es jedoch unter Umständen eine Ausnahme geben: Wer glaubhaft versichern kann, dass es sich um einen einmaligen Vorfall handelte und den Konsum unter Kontrolle hat, kann unter Umständen auf den Abstinenznachweis verzichten. In diesem Fall ist es jedoch erforderlich, ein „Trinktagebuch“ zu führen und jedes konsumierte alkoholische Getränk aufzulisten. Außerdem darf der Fahrer auf keinen Fall erneut alkoholisiert im Straßenverkehr angetroffen werden. https://fuehrerscheinexperte.de/abstinenznachweis